Kölner Glaubensfestival "Kommt und Seht" steht in den Startlöchern

"Begeisterung wird sicher anstecken"

Beim Kölner Glaubensfestival "Kommt und Seht" geht es darum, den Glauben an Gott neu zu entdecken und ihn in einer großen Gemeinschaft zu leben. Für Mitorganisator Simon Schmidbaur ist der Start an Fronleichnam perfekt gewählt.

Symbolbild Jugendliche haben im Glauben ihr Glück gefunden / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Symbolbild Jugendliche haben im Glauben ihr Glück gefunden / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

DOMRADIO.DE: Das Glaubensfestival beginnt mit der Fronleichnams-Prozession in der Kölner Innenstadt am 19. Juni und geht bis zum 22. Juni. Sie haben diesen Start ganz bewusst gewählt. Warum? 

Simon Schmidbaur / © Kurt Steinhausen (EBK)
Simon Schmidbaur / © Kurt Steinhausen ( EBK )

Simon Schmidbaur (Bereichsleiter Strategie und Evangelisierung im Erzbischöflichen Generalvikariat Köln): Zum einen ist Fronleichnam in Köln immer etwas ganz Besonderes. Es ist für sich genommen schon ein Riesenfest des Glaubens. Das ist gerade hier in Köln ein großes Ereignis. In diesen Tagen nach Fronleichnam soll es bei "Kommt und Seht" ganz besonders um die Eucharistie, um die Nähe und Gegenwart Gottes in der Eucharistie gehen. Dafür kann es kein besseres Datum, keinen besseren Anlass als Fronleichnam geben. 

DOMRADIO.DE: Es geht um die Anbetung, um die Eucharistie im schnelllebigen TikTok- und YouTube-Zeitalter. Ist da so etwas wie Anbetungen der Eucharistie in Stille nicht ganz und gar aus der Zeit gefallen? 

Schmidbaur: Das könnte man meinen, und zugleich machen wir immer wieder Erfahrungen, dass genau das Gegenteil richtig ist. Erst vor kurzem war ich beim Altenberger Licht im Altenberger Dom, wo am Vorabend um 23 Uhr die Vigil mit all den Jugendlichen und jungen Erwachsenen gefeiert wird, die da schon vorher anreisen.

Als ich kurz vor Beginn in den Dom kam, hat es gebrummt wie in einem Bienenstock und dann ist es still geworden. Auch in dieser Vigil gab es zehn Minuten der stillen Anbetung. Es war unglaublich, was für eine dichte Atmosphäre da entstanden ist, wo auch gerade junge Leute bis in die Tiefe verstanden haben, was da passiert, sich aber doch von dieser Atmosphäre, von dieser Begegnung haben berühren lassen.

Simon Schmidbaur

"Ich glaube, dass diese Sehnsucht nach der Begegnung, nach der Nähe Gottes immer noch groß ist."

Ich glaube, dass diese Sehnsucht nach der Begegnung, nach der Nähe Gottes immer noch groß ist. Wir haben dieses große Geschenk, diesen Schatz der Eucharistie, die wir in der Anbetung besonders verehren dürfen. Dieses Festival wird eine Chance sein, das neu zu entdecken und damit vielleicht auch einen neuen Zugang dazu zu eröffnen. 

DOMRADIO.DE: Das Glaubensfestival "Kommt und Seht" wendet sich speziell an jüngere Gläubige. Wie kann es gelingen, die auch anzusprechen? 

Schmidbaur: Wir haben ganz bewusst in der Bewerbung einen Schwerpunkt gesetzt. Wir wollen, dass die ganze Veranstaltung von der Atmosphäre, von der Ausstrahlung her jüngere Menschen anspricht. Denn in der Regel ist es so, dass Ältere sich auch in einer Umgebung wohlfühlen, die auf Jüngere ausgerichtet ist, umgekehrt, ist das aber nicht immer so. 

Deswegen wird es bei den Workshops, bei den Sprecherinnen und Sprechern, auch bei der Ausgestaltung der Musik speziell darum gehen, junge Menschen anzusprechen. Da glaube ich, dass wir ein ganz spannendes Programm zusammengestellt haben, um genau diese Zielgruppe gut zu erreichen und abzuholen. 

DOMRADIO.DE: Das Glaubensfestival besteht nicht nur aus Gottesdiensten und Anbetungen, sondern auch aus Workshops. Sprecherinnen und Sprechern treten auf, wen haben sie da gewinnen können?

Schmidbaur: Wir haben da eine ganz spannende und breite, auch eine internationale Mischung zusammengestellt. Dazu zählt Bischof Stefan Oster, der eine Eröffnungs-Keynote hält. Wir haben den Erzbischof aus Denver, der eine Predigt halten wird. 

Wir haben Musikerinnen aus Wien da, die richtig Stimmung reinbringen werden. Wir haben mit Bernadette Lang und Katharina Hauser zwei junge Frauen, die über spannende Themen sprechen werden. Das ist wirklich eine bunte Mischung. Insbesondere auch bei den Workshops werden Menschen dabei sein – auch aus dem Erzbistum Köln – die vielleicht von ihren Erfahrungen erzählen, wie man mit Kindern und Jugendlichen zum Thema Eucharistie und Anbetung arbeiten kann. Eine breite Vielfalt, wo hoffentlich für jede und für jeden was dabei ist. 

DOMRADIO.DE: Die beiden jungen Frauen sind richtig erfolgreiche Influencerinnen, oder? 

Simon Schmidbaur

"Diese Begeisterung wird sicher anstecken."

Schmidbaur: Genau, die sind in der entsprechenden Szene sehr bekannt. Wir freuen uns ganz besonders, dass Sie zu uns nach Köln kommen und ein bisschen was von dem teilen, was Sie schon erlebt haben, was Ihre Erfahrung ausmacht, was Ihren Glauben ausmachtet. Diese Begeisterung wird sicher anstecken. 

DOMRADIO.DE: Es werden viele junge Leute aus ganz Deutschland kommen. Das ist schon etwas anderes, Glauben auch in Gemeinschaft erleben und auch entdecken zu können. 

Schmidbaur: So ist es. Es ist leider in vielen Gemeinden nicht mehr zwangsläufig so, dass ich sofort eine ganze Gruppe von begeisterten anderen Gleichaltrigen finde, die auch neugierig sind, die sich auch mit dem Glauben auseinandersetzen wollen.

Simon Schmidbaur

"Dieses Festival zu einem eigenen Erfahrungsort des Glaubens werden zu lassen, ist unsere Hoffnung, ist unsere Sehnsucht für diese Tage nach Fronleichnam hier in Köln."

Dieses Festival zu einem eigenen Erfahrungsort des Glaubens werden zu lassen, ist unsere Hoffnung, ist unsere Sehnsucht für diese Tage nach Fronleichnam hier in Köln. Einen Ort zu schaffen, wo Freundschaften geknüpft werden, wo Begegnung möglich ist und Beziehungen wachsen, die auch weitergehen. 

DOMRADIO.DE: Sie sprachen es gerade an. Das kennt man auch von anderen Festivals. Da können auch richtige Freundschaften geknüpft werden. 

Schmidbaur: Das ist die Hoffnung. Wir werden das vom Programm her natürlich auch ermöglichen. Es wird die Freiräume für Begegnungen geben. Man wird sich zusammen mit Themen auseinandersetzen. Man wird gemeinsam eine Erfahrung im Glauben machen. Das ist etwas, was zusammenschweißt, wo auch eine Verbindung untereinander entsteht. Das stärkt aber auch den Glauben, wenn die Tage vorbei sein werden. 

DOMRADIO.DE: Köln ein wenig kennenzulernen, gehört auch dazu? 

Schmidbaur: Auch das gehört dazu. Wenn wir Gäste von außerhalb haben, sollen die natürlich auch die Chance haben, unsere schöne Stadt kennenzulernen. Deswegen gibt es schon am Donnerstagnachmittag und am Sonntag nach dem großen Abschlussgottesdienst im Kölner Dom viel Freiraum, um diese besondere, tolle Stadt zu erkunden. 

DOMRADIO.DE: Das Festival geht vom 19. bis 22. Juni. Man kann sich jetzt schon zum Glaubensfestival anmelden und das sollte man möglichst schnell tun. Warum? 

Schmidbaur: Es gibt jetzt noch die Möglichkeit, sich Frühbucherrabatte zu sichern. Wir haben auch Möglichkeiten für Vergünstigungen, wenn man mit der ganzen Gruppe kommen möchte. Je mehr, desto besser. Wir freuen uns über jede und jeden, die sich jetzt noch schnell anmeldet und zu Fronleichnam hier in Köln ist. 

Das Interview führte Johannes Schröer. 

Fronleichnam

Am zweiten Donnerstag nach Pfingsten feiert die katholische Kirche das Fest Fronleichnam. Der Name bedeutet übersetzt so viel wie "Fest des Leibes und Blutes Christi". Er leitet sich ab aus dem Althochdeutschen. Dabei steht "vron" für "Herr" und "licham" für "Leib".

 © Beatrice Tomasetti (DR)
© Beatrice Tomasetti ( DR )
Quelle:
DR

Die domradio- und Medienstiftung

Unterstützen Sie lebendigen katholischen Journalismus!

Mit Ihrer Spende können wir christlichen Werten eine Stimme geben, damit sie auch in einer säkulareren Gesellschaft gehört werden können. Neben journalistischen Projekten fördern wir Gottesdienstübertragungen und bauen über unsere Kanäle eine christliche Community auf. Unterstützen Sie DOMRADIO.DE und helfen Sie uns, hochwertigen und lebendigen katholischen Journalismus für alle zugänglich zu machen!

Hier geht es zur Stiftung!