Theologiestudierende treten beim "TheoCup" gegeneinander an

Bischof Kohlgraf macht den "Kick-Off"

Der "TheoCup" 2025 wird von der Universität Mainz ausgerichtet. Angekündigt ist ein Wochenende voller Fußball und theologischer Gespräche. Andreas Göbel vom Organisations-Team sieht einen Wert über den Sport hinaus.

Autor/in:
Carsten Döpp
Ein Fußball auf einem Spielfeld / © Bogdan Kovenkin (shutterstock)
Ein Fußball auf einem Spielfeld / © Bogdan Kovenkin ( shutterstock )

DOMRADIO.DE: Sie sind im Orga-Team des "TheoCups", der in Mainz stattfindet. Insgesamt nehmen 18 Teams teil. Woher kommen die Teams und wie läuft das Turnier ab?

Andreas Göbel (Theologie-Student in Mainz, Orga-Team des "TheoCups" 2025): Das Turnier läuft so ab wie im vergangenen Jahr. Da kam in Würzburg die Frage auf, wer das Turnier in diesem Jahr organisieren würde. Am Ende fiel die Wahl auf Mainz. Im Laufe des Jahres haben wir uns dann darum gekümmert, Werbung zu machen. Wir haben alle Fakultäten und Institute der Theologie in Deutschland, der Schweiz und Österreich angeschrieben. So konnten wir Anmeldungen aus ganz Deutschland und sogar darüber hinaus erhalten. Teams aus Berlin, Paderborn, Bonn und Münster sind dabei. Es gibt auch gleich vier Mainzer Teams, da wir ja ein Heimspiel haben. Ein weiteres Highlight ist ein Team aus Luzern – die "Schwitzer Garde".

DOMRADIO.DE: Sie haben also die Schweizer Garde verpflichtet?

Göbel: Ja, das hat bei unseren Mitstudierenden tatsächlich für Verwirrung gesorgt. Viele dachten, wir hätten die echte Schweizer Garde eingeladen, aber es ist nur der Name des Teams. Leider hatte das Team aus Innsbruck abgesagt, die waren auch angemeldet. Ursprünglich wären es also Teams aus drei Ländern gewesen.

Andreas Göbel

"Wir waren überrascht, wie professionell die Leute da wirklich Fußball spielen."

DOMRADIO.DE: Sie haben im letzten Jahr als Team "Johannes Gutenbier" mitgespielt. Sie waren sportlich gesehen aber eher nicht im Vorderfeld. Hat Sie das für die Ausrichtung des Turniers qualifiziert?

Göbel: Das war ein Stück weit schon ausschlaggebend. Viele kamen auf uns zu und meinten, wenn ihr so auftretet, dann wäre es doch schön, das Turnier bei euch zu machen. Aber im Grunde wussten wir letztes Jahr noch nicht, worauf wir uns da einlassen. Mainz hatte jahrelang kein Team beim "TheoCup". 

Dann kam die Einladung aus Würzburg, und wir dachten, wir fahren mal hin. Wir waren überrascht, wie professionell die Leute da Fußball spielen. Wir dachten, wir kicken einfach ein Wochenende, aber die Theologiestudierenden haben ein richtig gutes Niveau – auch wenn wir als Mannschaft eher schwächer waren, hat es uns den Spaß nicht genommen.

DOMRADIO.DE: Wie schätzen Sie die sportliche Qualität dieses Jahr ein?

Andreas Göbel

"Ich rechne uns gute Chancen aus, aber es gibt auch starke Teams, wie "Inter Heilland" aus Würzburg und die Vorjahressieger aus Eichstätt."

Göbel: Ich bin gespannt. Auf den sozialen Medien haben wir bereits viele Fakultäten trainieren sehen. Auch wir Mainzer haben uns dieses Jahr gut vorbereitet und trainieren seit einem halben Jahr. Jede Woche treffen wir uns nach den Vorlesungen und Seminaren zum Kicken. Ich rechne uns gute Chancen aus, aber es gibt auch starke Teams, wie "Inter Heiland" aus Würzburg und die Vorjahressieger aus Eichstätt. Es wird auf jeden Fall spannend.

DOMRADIO.DE: Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf wird das Turnier am Samstag um 11 Uhr eröffnen. Das zeigt schon, wie wichtig dieses Event ist, oder?

Bischof Peter Kohlgraf / © Bert Bostelmann (KNA)
Bischof Peter Kohlgraf / © Bert Bostelmann ( KNA )

Göbel: Ja, das ist richtig. Er ist sofort begeistert gewesen. Da er sowohl in Köln als auch in Mainz tätig war, hat er einen starken Bezug zum Fußball. Es war für ihn keine Frage, dass er dabei sein würde. Er sieht auch den Wert des "TheoCups".

DOMRADIO.DE: Das ist ein Wochenende mit vielen Theologiestudierenden, Absolventen und Dozenten. Welche Bedeutung hat der "TheoCup" über den Fußball hinaus?

Göbel: Das ganze Wochenende ist spannend inklusive des Rahmenprogramms. Es zeigt, dass wir Theologiestudierende nicht allein sind. Ich war letztes Jahr davon beeindruckt zu sehen, wie viele von uns wirklich begeistert dabei sind. Wahrscheinlich werden wir am Wochenende an die zweihundert Studierende sein. Manche Fakultäten haben nicht einmal mehr so viele Studierende. Das gibt uns einen unglaublichen Schub. Es zeigt uns, dass wir nicht alleine sind und dass immer noch viele Menschen begeistert sind – sei es für Fußball oder für die Theologie und die beruflichen Perspektiven danach.

Andreas Göbel

"Letztes Jahr standen Studierende in Jogginghosen neben denen, die in Soutane unterwegs waren."

DOMRADIO.DE: Also geht es dieses Wochenende nicht nur um Fußball, sondern auch um Studium und Beruf. Wo und wie wird man sich treffen?

Göbel: Das Treffen wird im Gymnasium Theresianum sein. Dort sind die Studierenden untergebracht. Rund um die Schule gibt es viele Möglichkeiten sich auszutauschen – sei es auf dem Platz oder abends bei einem Getränk. Es ist ein sehr ungezwungener Rahmen. 

Ich glaube, es wird ein Ort sein, an dem Leute zusammenkommen, die sich sonst vielleicht nie getroffen hätten. Die theologische "Range" ist unglaublich vielfältig. Letztes Jahr standen Studierende in Jogginghosen neben denen, die in Soutane unterwegs waren. Es ist einfach spannend, die theologischen Grenzen zu überwinden, mit etwas so Einfachem wie Fußball. Dieser ungezwungene Austausch wird sicher auch dieses Jahr wieder im Vordergrund stehen.

Das Interview führte Carsten Döpp.

Weniger Theologiestudierende an deutschen Unis

An deutschen Universitäten studieren weniger Menschen Theologie als noch vor fünf Jahren. Die Gründe für diesen Rückgang seien sehr verschieden, sagte Gerald Kretzschmar, Studiendekan der Theologischen Fakultät der Universität Tübingen, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Im gesamten Bereich der Geisteswissenschaften gebe es einen Rückgang der Studierendenzahlen. Vergleiche man die Entwicklung der Erstsemesterzahlen mit denen der Konfirmationen, sehe man laut Kretzschmar eine Korrelation.

Die Neue Aula, eines der Hauptgebäude der Eberhard Karls Universität Tübingen (Universität Tübingen)
Die Neue Aula, eines der Hauptgebäude der Eberhard Karls Universität Tübingen / ( Universität Tübingen )
Quelle:
DR

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